Der Artikel ist ja schon sehr reißerisch und bei anderen Zeitungen klingt das bereits etwas anders:
Irgendwann habe das Paar eine Sauberkeits-Patenschaft für Bereiche in Oberhausen übernommen, hielt Spielplätze und Parks ehrenamtlich sauber. Dafür stellen die Oberhausener Wirtschaftsbetriebe Handschuhe, Greifzangen und spezielle Müllsäcke zur Verfügung und sorgen bei Meldung für umgehende Entsorgung. Ein System, das laut Marvin Rathmann gut funktioniert. In Duisburg machte sich der ehrenamtliche Müllsammler für ein vergleichbares System stark. Einen entsprechenden Antrag auf die Einführung von Sauberkeits-Patenschaften haben die Wirtschaftsbetriebe aber abgelehnt. Zwar begrüße und unterstütze man das Engagement des „Aufräumblitzes“ mit Müllsäcken und Co. Bedarf für die Patenschaften sehe man aber aufgrund des bereits existierenden Vereins „Offensive für ein Sauberes Duisburg e. V.“ nicht. „Dieser bündelt und unterstützt stadtweit freiwillige Aktivitäten, stellt Materialien wie Müllsäcke, Greifzangen und Westen bereit und organisiert in Abstimmung und Kooperation mit uns, den WBD, regelmäßige Sammelaktionen. Damit besteht bereits ein funktionierendes und nachhaltiges Netzwerk, das allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offensteht."
Und zu dem Thema “fehlende organisatorische Rahmenbedingungen” hier das komplette Zitat: „Leider hat das Paar deutlich gemacht, dass es sein Engagement ausschließlich in der Form wie in Oberhausen weiterführen möchte. Dies entspricht jedoch nicht den organisatorischen und logistischen Rahmenbedingungen in Duisburg“, äußerte sich ein Sprecher der Wirtschaftsbetriebe auf Anfrage der „Waz“. Ohne offizielle Genehmigung dürfen volle Säcke nicht irgendwo abgestellt werden, da diese sonst als illegale Müllablagerungen gewertet werden könnten – mit potenziellen Geldstrafen oder sogar einer Freiheitsstrafe.
Also: ja, die beiden machen eine tolle Sache. Nein, die Stadt Duisburg hat ihnen nicht “das Müllsammeln” untersagt sondern "das Sammeln von Müll und Abstellen der vollen Müllsäcke mitten in der Stadt so wie es in Oberhausen möglich war, weil Duisburg kein vergleichbares Projekt zur Abholung von Müllsäcken hat.
Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg untersagten den beiden, ehrenamtlich Müll zu sammeln. Die organisatorischen und logistischen Rahmenbedingungen seien nicht gegeben gewesen.
Da fällt einem ja wirklich nichts mehr ein.
Ich denke mal es geht dabei hauptsächlich um die Frage, wie das entsorgt wird. Es kommt vermutlich drauf an, wie viel da zusammenkam. Klingt natürlich erstmal krass, aber wenn da regelmäßig riesige Säcke mit gemischtem Inhalt (u.U. noch Batterien oder anderer Sondermüll) in der Haustonne landen, stellt das den Entsorgungsbetrieb auch vor ein Problem. Ich kenne das zumindest aus anderen Städten so, dass Müllsammelaktionen mit dem Entsorgungsunternehmen abgesprochen werden und auch einige Dinge separat gesammelt werden müssen. Beim Rheincleanup gibt es zum Beispiel immer die Vorgabe, Glas nicht zu sammeln und Zigaretten separat. Und die Säcke werden dann vom jeweiligen Entsorgungsunternehmen an einem Sammelpunkt abgeholt. Wenn jetzt das Ehepaar regelmäßig auch Sondermüll wie Batterien oder Elektroschrott einsammelt und dann alles in den eigenen Hausmüll wirft, kann ich verstehen, dass die das nicht so toll finden.



