Dürfen Arbeitgeber eine Bewerberin ablehnen, weil sie konfessionslos ist? Oder ist das Diskriminierung? Darüber hat heute das Bundesverfassungsgericht entschieden.
Dürfen Arbeitgeber eine Bewerberin ablehnen, weil sie konfessionslos ist? Oder ist das Diskriminierung? Darüber hat heute das Bundesverfassungsgericht entschieden.
Agnostik ist die einzige Position, die sich wirklich wissenschaftlich-rational untermauern lässt.
Der Rest ist eben Glaube. Glaube ist auch voll ok, jeder von uns glaubt alle möglichen Dinge (jetzt auch abseits von Religion) und richtet teils sogar sein Leben danach aus. Ich glaube, z.B., an eine tolerante Politik. Ich glaube, dass es allen Menschen besser geht, wenn man die Freiheit hat zu tun was man will, solange man damit Anderen nicht schadet. Wissen tu ich’s nicht. Vielleicht ist eine Diktatur besser, ich hab keine soliden Beweise. Aber ich glaube eben an eine tolerante Politik und glaube, dass eine Diktatur nicht toll ist. Danach richte ich mein Leben aus.
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass ein gewisses Maß an Glaube zwingend notwendig ist, weil wenn ich nur nach Dingen handle, die ich mit vollständiger Sicherheit weiß, dann würde ich gar nichts tun können.
Deswegen steh ich in der Früh auf, im Glauben dass mich mein Arbeitgeber dafür bezahlen wird, steige in den Aufzug im Glauben, dass er mich sicher nach unten bringen wird, gehe in die Arbeit und so weiter.
Was mich eben stört ist, dass viele Leute denken, eine atheistische Position (alla “ich weiß das Gott nicht existiert”) wäre wissenschaftlich-rational und ein unbestreitbares Faktum, und das stimmt einfach nicht.
Um auf dein Teekessel-Argument zu kommen: Klar, Wahrscheinlichkeiten sind ein Thema (allerdings ist es schwer eine Wahrscheinlichkeit von etwas abzuschätzen, was eine Sample Size von 1 hat, und wo wir das Sample nicht kennen), und es ist völlig valide zu sagen “Basierend auf den Informationen, die ich habe, ist es ziemlich unwahrscheinlich dass Gott existiert”.
Aber man kann eben nicht basierend drauf behaupten, es wäre unmöglich dass Gott existiert.
Es ist auch ziemlich unwahrscheinlich, dass jemand 154x in Folge zwei Würfel würfelt, ohne dass die Augensumme 7 ergibt. (1 zu 1.56 Billionen um genau zu sein.) Das ist eine Wahrscheinlichkeit, die so extrem gering ist, dass man mit annähernd vollständiger Sicherheit sagen kann, dass das niemals nie passieren würde, nicht in der gesamten Geschichte der Menschheit. Und trotzdem ist es passiert.
Das soll jetzt nicht heißen, dass unwahrscheinliche Dinge wahrscheinlich sind, auf keinen Fall, nur eben dass eine Wahrscheinlichkeit nur so lange gilt, bis man weiß was wirklich passiert ist. Anders gesagt: Im Nachhinein hat die Wahrscheinlichkeit keine Bedeutung. Eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit ist keine Basis um etwas vollständig auszuschließen.