Dürfen Arbeitgeber eine Bewerberin ablehnen, weil sie konfessionslos ist? Oder ist das Diskriminierung? Darüber hat heute das Bundesverfassungsgericht entschieden.
Dürfen Arbeitgeber eine Bewerberin ablehnen, weil sie konfessionslos ist? Oder ist das Diskriminierung? Darüber hat heute das Bundesverfassungsgericht entschieden.
Wie nennt man eigentlich Leute, die nicht an die Zahnfee glauben? Dafür gibt es genausowenig einen Begriff, wie es einen für Atheisten geben sollte. Demzufolge ist Atheismus eben kein Glaube. Wenn die Idioten nicht ständig Götter erfinden würden, müssten Atheisten sie nicht ständig leugnen.
Kannst du die Existenz einer Zahnfee wirklich mit vollständiger Sicherheit ausschließen? Ich bin mir recht sicher, dass sie nicht existiert, aber frei nach Karl Popper kann ich die Existenz einer Zahnfee nicht dadurch ausschließen, dass sie noch niemand gesehen hat. Genauso wenig kann ich ihre Existenz als gegeben sehen, weil sie eben noch niemand gesehen hat.
Etwas als fixe Wahrheit zu sehen, obwohl es keine Beweise dafür gibt (sei es jetzt die Existenz oder Nicht-Existenz eines Gottes) ist Religion, nicht Wissenschaft.
Es steht dir völlig frei mit all deiner Macht zu glauben, dass Gott nicht existiert. Genauso wie es einem z.B. Katholiken völlig frei steht mit all seiner Macht zu glauben, dass Gott existiert.
Für beide Seiten gibt es genau gleich viele Beweise.
Und beim Atheismus eben per Definition. Ein Gott, der sich nicht zeigt und der nicht eingreift, ist aus unserem Sichtpunkt identisch zu keinem Gott. Wenn es also eine Definition von Gott gibt, die sich identisch verhält zu der Inexistenz eines Gottes, dann gibt es keine Möglichkeit zu beweisen, dass es keinen Gott gibt.
Womit wir bei der agnostischen Position ankommen: “Es ist mir egal ob es einen Gott gibt, weil es für mich keinen Unterschied macht, ob es einen gibt oder nicht.”
Ich sehe das so: Grundsätzlich sind wir alle Agnostiker, selbst Religiöse Menschen, weil man das, wie Du schön beschrieben hast, eben nicht wissen kann. Die Existenz irgendeiner Gottheit beruht auf einer Behauptung. Und selbst als Agnostiker ist die Wahrscheinlichkeit der Existenz nicht dieselbe, wie die Nicht-Existenz einer Gottheit. Wenn ich behaupte, im Orbit des Jupiters befindet sich ein Teekessel, können wir beide das (mit unseren Mitteln) nicht wissen. Das macht die Existenz des Teekessels allerdings nicht ebenso wahrscheinlich, wie dessen Nicht-Existenz.
Agnostik ist die einzige Position, die sich wirklich wissenschaftlich-rational untermauern lässt.
Der Rest ist eben Glaube. Glaube ist auch voll ok, jeder von uns glaubt alle möglichen Dinge (jetzt auch abseits von Religion) und richtet teils sogar sein Leben danach aus. Ich glaube, z.B., an eine tolerante Politik. Ich glaube, dass es allen Menschen besser geht, wenn man die Freiheit hat zu tun was man will, solange man damit Anderen nicht schadet. Wissen tu ich’s nicht. Vielleicht ist eine Diktatur besser, ich hab keine soliden Beweise. Aber ich glaube eben an eine tolerante Politik und glaube, dass eine Diktatur nicht toll ist. Danach richte ich mein Leben aus.
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass ein gewisses Maß an Glaube zwingend notwendig ist, weil wenn ich nur nach Dingen handle, die ich mit vollständiger Sicherheit weiß, dann würde ich gar nichts tun können.
Deswegen steh ich in der Früh auf, im Glauben dass mich mein Arbeitgeber dafür bezahlen wird, steige in den Aufzug im Glauben, dass er mich sicher nach unten bringen wird, gehe in die Arbeit und so weiter.
Was mich eben stört ist, dass viele Leute denken, eine atheistische Position (alla “ich weiß das Gott nicht existiert”) wäre wissenschaftlich-rational und ein unbestreitbares Faktum, und das stimmt einfach nicht.
Um auf dein Teekessel-Argument zu kommen: Klar, Wahrscheinlichkeiten sind ein Thema (allerdings ist es schwer eine Wahrscheinlichkeit von etwas abzuschätzen, was eine Sample Size von 1 hat, und wo wir das Sample nicht kennen), und es ist völlig valide zu sagen “Basierend auf den Informationen, die ich habe, ist es ziemlich unwahrscheinlich dass Gott existiert”.
Aber man kann eben nicht basierend drauf behaupten, es wäre unmöglich dass Gott existiert.
Es ist auch ziemlich unwahrscheinlich, dass jemand 154x in Folge zwei Würfel würfelt, ohne dass die Augensumme 7 ergibt. (1 zu 1.56 Billionen um genau zu sein.) Das ist eine Wahrscheinlichkeit, die so extrem gering ist, dass man mit annähernd vollständiger Sicherheit sagen kann, dass das niemals nie passieren würde, nicht in der gesamten Geschichte der Menschheit. Und trotzdem ist es passiert.
Das soll jetzt nicht heißen, dass unwahrscheinliche Dinge wahrscheinlich sind, auf keinen Fall, nur eben dass eine Wahrscheinlichkeit nur so lange gilt, bis man weiß was wirklich passiert ist. Anders gesagt: Im Nachhinein hat die Wahrscheinlichkeit keine Bedeutung. Eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit ist keine Basis um etwas vollständig auszuschließen.